Grauer Star – Erfolge bei der Behandlung

„Würden wir hundert Jahre alt, hätten wir alle den Grauen Star, prophezeit
Dr. Georg Mehrle, Sprecher des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands.
Denn der altersbedingten Linsentrübung – die Mediziner sprechen von einer
Katarakt – vorzubeugen, sei nicht möglich. Aber es gibt die Möglichkeit der
Operation. Bei 75 Jahren liegt derzeit das Durchschnittsalter derjenigen, die
wieder klar sehen wollen. Rund 440 000 Menschen lassen sich hierzulande
jährlich ihre natürlichen Augenlinsen gegen Kunstlinsen austauschen. Die
Operation zählt zu den weltweit häufigsten und erfolgreichsten chirurgischen
Eingriffen.

Ursachen für den Grauen Star

Ursachen für den Grauen Star können Stoffwechselerkrankungen wie
Diabetes, chronische Augenentzündungen, Verletzungen des Auges und
Medikamente sein. Möglicherweise erhöhen auch Rauchen und UV-Strahlen das
Risiko, an einer Linsentrübung zu erkranken.

Der Betroffene bemerkt diese Linsentrübung nicht sofort, denn das Sehen ist
zunächst nicht beeinträchtigt. Die Augen gewöhnen sich allmählich an die
Veränderungen, die über einen langen Zeitraum stattfinden. Dann wirken
Konturen plötzlich unscharf und verzerrt. Kontraste verlieren an Schärfe und
Farben an Leuchtkraft. Helles Tageslicht blendet, ebenso wie herannahende
Scheinwerfer von Fahrzeugen bei Nacht.

Den Zeitpunkt einer Operation bestimmt der Patient in Absprache mit seinem
Augenarzt. Fühlt er sich seinen täglichen Sehaufgaben gewachsen, ist keine
Eile geboten. Für Autofahrer gelten allerdings andere Maßstäbe, ebenso bei
besonderen beruflichen Anforderungen. Mehr als 90 Prozent der Patienten sehen
nach dem Eingriff wesentlich besser. Wenn Sie diesbezüglich Beschwerden
feststellen, sollten Sie sich einer Untersuchung bei Ihrem Augenarzt unterziehen.

Eine Katarakt-Operation ist ein Routine-Eingriff, der auch noch im hohen
Alter möglich ist und selten länger als eine halbe Stunde dauert.